Kenia (6.8. – 9.9.2012)

Die Fahrt von Musoma an die Grenze nach Kenia entpuppt sich als kurvige, überraschend gut ausgebaute Teerstrasse durch üppig-grüne Hügel und über den gutgefüllten Mori-Fluss. Das Grenzprozedere ist nicht gross anders als überall hier in Afrika und so betreten wir kenianischen Boden zwei Stunden später und um 200 US$ ärmer… Kurz nach der Grenze zweigen wir von der geteerten Hauptstrasse auf eine Nebenstrasse ab und finden uns im „richtigen“ Kenia wieder: über Stock und Stein geht‘s auf Naturstrassen durch malerische Dörfer und an üppigen Feldern vorbei durch die hügelige Gegend in Richtung Masai Mara.

Je höher wir kommen, umso karger wird der Feldbau, bis wir uns gegen Abend in Savannenlandschaft am Rande des Riftvalleys befinden. Unter uns liegen die endlosen Steppen der Masai Mara und der Serengeti, zwei länderübergreifenden Nationalparks. Just bevor die steile Strasse ins Tal runterklettert, suchen wir uns einen schönen Übernachtungsplatz etwas abseits, wo uns schon kurz darauf die Gazellen besuchen kommen. Es kommen auch ein paar einheimische Masai-Leute vorbei, nach ein paar Worten aber ziehen sie weiter. Die Fahrt entlang der Nationalpark-Grenzen am nächsten Tag ist voller Wild-Sichtungen: Giraffen, Gazellen, Warzenschweine und endlos viele Gnus erblicken wir links und rechts des Wegs. Über eine grauenhafte Holperpiste erreichen wir frühnachmittags das von einheimischen Masais geführte Talek River Camp, von wo ich einen schönen Spaziergang dem Fluss entlang mache. Immer wieder erspähe ich Wildtiere, – aber auch immer mehr Kuhherden, die von den Einheimischen über den Fluss (und damit in den Nationalpark!) zum Weiden getrieben werden… Hinter mir haben sich riesige schwarze Gewitterwolken aufgetürmt, der Wind treibt eine Staubwolke vor sich hin und kurz nach den ersten schweren Tropfen schaffe ich es gerade noch in unsere gemütliche Kabine zurück, bevor ein heftiges Gewitter niedergeht! Es regnet über drei Stunden lang an diesem Abend – und entsprechend sieht die Piste dann auch aus am nächsten Morgen: Schlammlöcher und tiefe Furchen wohin man schaut…! Die schwarze Erde (man nennt sie hier „cottonsoil“) ergibt ein lustiges Dreckmuster auf unserer hellen Kabine 😉 und Kölbi muss das Steuerrad gut im Griff haben, dass es den Cruisie nicht ständig querstellt. Nach 5 Stunden Holperpiste sind wir richtig froh die Asphaltstrasse vor uns zu sehen… – und weil schon wieder schwarze Gewitterwolken aufziehen vergeht uns auch die Lust auf den anvisierten Vulkankrater, der wieder nur über eine Erdstrasse erreichbar gewesen wäre und wir fahren direkt nach Nairobi rein. Trotz erster Regentropfen realisieren wir das gewaltige Rifvalley, das wir durchqueren und wie sich die Strasse steil den Talrand erst runter- und dann wieder hochwindet. Ins staugeplagte Nairobi kommen wir trotz der späten Nachmittags-stunde überraschend gut rein und finden das Jungle Junction Camp (es wird von Chris, einem Deutschen geführt) dank Navigationssystem schnell und einfach. Überrascht sind wir auch von den einfachen Blechhütten und Slums, die sich fast bis ins Zentrum der Hauptstadt reinziehen. Nairobi erhält durch die überquellenden Marktstände entlang der Strasse fast etwas dörflichen Charakter! Obwohl dunkle Wolken drohen puttygen , gehe ich zu Fuss noch schnell ins 15 Minuten entfernte „Nakumatt“ – Shoppingcenter, um frisches Brot zu kaufen und noch etwas Geld zu wechseln. Gerade als ich wieder zurückgehen will, entladen sie sich in einem heftigen Gewitter und der Regen will einfach nicht mehr aufhören. Also nehme ich mir ein Taxi für die kurze Strecke zurück und komme so doch noch in den Genuss von Nairobis berühmt-berüchtigten Rush-hour-Staus: wir brauchen fast 2 Stunden um wieder ins Camp zurückzukommen! Also befolgen wir am nächsten Morgen Chris‘ Rat und fahren erst nach neun Uhr los um das Toyota-Center zu besuchen. Er gibt uns auch gleich noch die Ortsbeschreibung einer lokalen Blattfedern-Fabrik mit und weiss auch warum: das Toyota-East-Africa-Center bemüht sich nicht gerade heftig um unser Problem mit den gebrochenen Blattfedern und wimmelt uns mit 3-4 Wochen Bestellzeit ab…! Also suchen wir die beschriebene Fabrik, wo uns aber die Arbeiter drumherum erklären dieses Unternehmen sei geschlossen worden. Wir werden in der Folge von absolut hilfsbereiten Einheimischen von einer Strasse zur nächsten geschickt, bis wir schlussendlich nach drei Stunden vor einem ziemlich heruntergekommenen Fabrikareal stehen. Aber siehe da: hier produzieren hier ansässige Inder Blattfedern! Überhaupt scheint so ziemlich aller funktionierende Handel fest in indischer Hand zu sein und in ganz Süd- und Ostafrika gibt es eine recht grosse indische Gemeinschaft, die während der Kolonialzeit von den Engländern hier angesiedelt worden ist. Also vereinbart Kölbi mit ihnen für den nächsten Tag einen Termin, um mit den kaputten Blattfedern vorbei zu kommen und sie nach Mass zuzuschneiden und zu biegen. Sicherheitshalber kauft er gleich noch drei Reserve-Federn, die vorne auf unserer Werkzeugkiste befestigt werden. Jetzt geht dann sicher keine mehr kaputt… 😉 Nach einer ausgiebigen Shoppingtour durch verschiedene Supermärkte (das Kilo Rindsfilet gibt es hier für unter 10 SFr, und auch sonst fast alles, was der Europäermagen begehrt) fahren wir schon am dritten Tag wieder aus der lärmigen Hauptstadt raus an den nahegelegenen Naivashasee. Wir befinden uns hier wieder im Riftvalley drin, sind umgeben von erloschenen Vulkanen und Kraterseen, alles hier ist üppig und grün, ausser der vielen weissen Plastik-Treibhäuser rundherum: wir sind in Kenias Hauptanbaugebiet für Blumen, vor allem Rosen werden hier für den Export gezüchtet. Und wie war das doch noch gleich mit dem üppig-grün?? Richtig: auch hier muss es häufig regnen und an diesem Abend giesst es wieder mal wie aus Kübeln… wir dachten ja eigentlich, die Regenzeit sei vorbei! Aber natürlich haben sie gerade dieses Jahr ein aussergewöhnlich nasses Jahr… – der Regengott begleitet unsere Reise also weiterhin 😉 Für den nächsten Tag ist eine Radtour angesagt: wir fahren mit unseren Klapprädern in und durch den nahegelegenen „Hells Gate“ Nationalpark. Weil es dort keine Löwen mehr gibt (obwohl Joy Adamsons Haus, wo sie ihre Begegnungen mit der Löwin Elsa hatte, gleich nebenan am See liegt!) darf man zu Fuss oder mit dem Fahrrad durch den Park und kriegt so einen viel näheren, unverfälschten Kontakt zu den Zebras, Antilopen, Büffeln, Warzenschweinen und Giraffen. Vor allem aber geniessen wir es, uns wieder mal so richtig sportlich in der freien Natur bewegen zu können. Das ewige Autofahren hat uns ziemlich faul und träge gemacht! Zurück im Camp gibt es dann eine freudige Überraschung: der weisse Landcruiser mit CH-Kennzeichen von Irene und Hans fährt ein! Wir haben die zwei nur mal kurz auf dem Weg vom Masai Mara raus getroffen und freuen uns jetzt über dieses Wiedersehen. Sie sind über die Iran-Oman-Saudiarabien-Äthiopien-Route hierher gefahren und so haben wir uns viel zu erzählen. Spontan verlängern wir unseren Aufenthalt nochmals um einen Tag und unternehmen eine gemeinsame Wanderung in die umliegenden Hügel mit anschliessendem Pizzaessen im schön gestalteten Campingrestaurant. Für die Weiterfahrt hat sich Kölbi eine Strecke durch die Berge ausgesucht, die Karte weist die Strasse als „nicht unbedingt empfehlenswert“ aus und so präsentiert sie sich dann auch… aber die Landschaft ist spektakulär, wir klettern zeitweilig auf über 3000 müM. Die Erdstrasse ist öfters mal ziemlich ausgewaschen, Auto begegnet uns fast keines, dafür hat‘s jede Menge Kühe und Esel unterwegs. Zweimal haben findige Einheimische die Strasse mit Ästen verbarrikadiert und öffnen sie nur gegen einen kleinen „Strassenzoll“ mit dem Hinweis, dass sie sie ja schliesslich am Flicken seien… Wohlan, da haben sie aber noch Arbeit für die nächsten paar Jahre!!! Vor allem, weil wir nur 2-3 Männer mit Schaufeln haben rumstehen sehen 😉 Ein zufällig vorbeifahrender Motorrad-Taxifahrer übersetzt uns ihre Geldforderungen auf Englisch, wir überholen ihn später nochmal und er uns kurz darauf wieder, weiter oben weist er uns auf eine schlammige Stelle hin und will uns dann eine „Abkürzung“ den steilen Berg hinauf zeigen. Die dort arbeitenden Bauern verwerfen zwar die Hände als wir in ihre Piste einbiegen, aber der Motorradfahrer scheint sich seiner Sache sicher zu sein und so folgen wir ihm. Die dunkle Erdpiste hat sich tief in die umliegenden Felder eingegraben und schon bald einmal streifen wir wegen der Schräglage mit der Kabine oben(!) den Pistenrand… Trotz dem auffordernden Winken unseres „Führers“ beschliessen wir hier aufzugeben! Kölbi schafft es bewundernswerterweise(!) unseren Cruisie sicher und heil aus dem Graben heraus zu manövrieren. Natürlich unter kundiger Aufsicht aller herbeigeeilter Bauern und unserem Taxifahrer 😉 Uns ist die „normale“ Strasse schon Abenteuer genug und endlos zieht sie sich durch die Berge und Hügel, lange Zeit einem hohen, exponierten Grat folgend. Entlang des Wegs hat es einfache Hütten, die nur wenig Schutz vor dem Wind und Wetter hier oben bieten und die Einheimischen tragen dicke Jacken und Wollmützen! Langsam verlieren wir wieder an Höhe und kreuzen immer wieder Bachbette und ab und zu auch kleinere Staubecken. Und wieder einmal ziehen dunkle Regenwolken auf, die uns hier doch ziemlich beunruhigen, denn sobald diese Erdpiste nur ein bisschen nass ist, rutscht unser Auto auf der beidseitig abschüssigen Strasse bedenklich hin und her… Aber für einmal haben wir Glück: wir sind nur noch 200 Meter von der „rettenden“ Asphaltstrasse entfernt als sich die Schleusen des Himmels öffnen und die Strasse unpassierbar wird! Auf dem wegen der Nässe nicht gerade gemütlichen Farm-Camping erleben wir dann eine weitere freudige Begegnung: Christine und Bill, die zwei Südafrikaner aus Zambia, fahren auch ins Camp ein. Und wie wir bei einem gemeinsamen Bier an der Bar herausfinden, haben wir für die nächsten Tage die gleiche Strecke vor uns! Durch Kerichos Teeplantagen fahren wir nach Kisumu zurück an den Viktoriasee. Im dortigen Camp züchten sie Tilapiafisch und so ist klar, was wir für den Znacht auf den Grill legen wollen… Leider geht wieder einmal ein Mords-Gewitter nieder und wir sehen unseren Grillabend buchstäblich davonschwimmen 😉 Zum Glück haben wir noch unseren Klappgrill dabei und so findet unter einem nicht allzu dichten Dach unser Grillabend doch noch statt! Dafür stecken wir  dann am nächsten Morgen im Morast fest und können uns nur dank Bill und Christines „zügiger“ Hilfe wieder befreien. Beim Besprechen unserer Reiseroute (wir sind auf dem Weg nach Uganda) können sie uns von der Sinnlosigkeit unserer geplanten Route überzeugen: da Uganda die Eintrittspreise in seine Nationalparks für ausländische Fahrzeuge auf 150$ (=SFr)/Tag erhöht hat, haben wir nicht vor einen zu besuchen. Also meinen die zwei, dann könnten wir uns die Visakosten nach Uganda auch gleich sparen, denn daneben gebe es nicht viel anderes zu sehen als hier auch… Also beschliessen wir in Kenia zu bleiben! – Dafür entdeckt Kölbi an ihrem Auto eine gebrochene Blattfeder, so dass auch sie ihre Reisepläne ändern müssen und erst einmal (wegem Wochenende) für die nächsten Tage hier festhangen 🙁 Wir aber machen uns auf Richtung Norden an die Westseite des Turkanasees. Den über 4000 Meter hohen Mt. Elgon, einem erloschenen Vulkan, bekommen wir wegen der vielen Wolken leider nichts zu sehen, dafür fahren wir durch abwechslungsreiche und fruchtbare Hügellandschaft. Die Strassenstände sind prallvoll mit Obst und Gemüse in allen Farben und wir decken uns ein für die Fahrt in die Wüstengegend am Turkanasee. Eine letzte nass-kalte Nacht in Kitale auf dem Bergplateau, dann führt die spektakuläre Strasse in das Riftvalley runter und es wird immer karger und trockener. Auch der Strassenzustand verschlechtert sich zunehmend und die letzten 200 km bis nach Lodwar sind eine arge Tortur fürs Fahrzeug: zeitweilig holpern wir mit unter 20 Stundenkilometern über die Steinpiste und brauchen über 6 Stunden für die Strecke! Unterwegs begegnen wir immer wieder traditionell gekleideten Turkana-Menschen, bunt geschmückt mit Perlenketten und das Haar roteingefärbt mit Lehmbutter. Allerdings werden sie nur sehr ungern (- oder gegen Bezahlung) fotografiert und so verzichten wir darauf. Ihre Hütten bestehen nur noch aus Ästen und Schilfgras und sie leben ein sehr einfaches und bescheidenes Leben hier oben. Wasser und Feuerholz muss von weit her getragen werden, was fast überall Frauensache ist; die Männer beschäftigen sich hauptsächlich mit dem Hausbau, der Jagd und dem Vieh (Ziegen, wenig Rinder und Dromedare). Da es sogar hier dieses Jahr mehr geregnet hat als üblich, sind die Dornakazien in dieser Stein- und Sandwüste mit einem Hauch von frischem Grün überzogen und kontrastiert herrlich zum Rot- und Gelbton des Bodens! Nach einem Buschcamp erreichen wir Elyie Springs, eine warme Süsswasserquelle, die direkt am sodahaltigen Turkanasee entspringt, so gegen Mittag und finden ein kleines, abgelegenes Paradies inmitten dieser unwirtlichen Gegend… – und hier führt sogar noch ein Schweizer die Lodge und den Campinplatz! Er ist leider gerade nicht da und ausser uns hat es auch keine anderen Gäste, aber wir verbringen ein paar herrliche Tage mit Baden im Pool, Lesen und gemütlichen Grillabenden am Feuer. Einmal backen wir sogar Pizzas für uns! Nach drei Tagen machen wir uns dann langsam auf den Rückweg, verbringen noch eine Nacht mit Buschcampen in dieser herrlichen Gegend um Lodwar und holpern dann die schlechte Piste zurück bis Marich Pass. Dort nehmen wir den Abzweiger dem Escarpment entlang, was rückblickend vielleicht nicht die beste Entscheidung war… mindestens alle 500 Meter kreuzt ein Bach oder ein Bewässerungskanal die Naturstrasse und wir kommen nur sehr langsam voran. Am späten Nachmittag platzt dann auch wieder mal unser bereits mehrmals geflickte Reifen auf und wir müssen das Reserverad montieren. Die Landschaft aber ist sehr schön und grün dank den vielen Kanälen, übernachten dürfen wir dann auf dem Areal eines Bewässerungs-Hilfsprojekts. Der nächste Tag bringt uns ein Highlight was schöne Strassen und tolle Aussichten betrifft hier in Kenia: die gut ausgebaute Teerstrasse von (Eldoret) – Iten nach Marigat führt zweimal ins Riftvalley runter und wieder hoch! Ein Hochgenuss nach all den Holperpisten! In der kleinen, staubigen Ortschaft Marigat stoppen wir bei einem Reifenflicker, der sich über zwei Stunden abmüht um unseren Pneu zu reparieren. Zum Vulkanisieren wird ein altertümliches Bügeleisen eingeklemmt, was aber mehrere Anläufe inklusive Ortswechsel braucht zu einem befriedigenden Ergebnis… nun werde der Pneu aber NIIIEEEE mehr kaputtgehen, verspricht uns der Chef: na ja, mal sehen 😉 – er verlangt dann aber auch das zehnfache des abgemachten Preises, was wir dann aber doch um einen Drittel reduzieren! Ganz in der Nähe ist der Baringosee, wo wir zum Roberts Camp fahren. Wir müssen auf einem Seitenplatz parkieren, weil der See den höchsten Wasserstand seit 50 Jahren hat und bereits etliche Gebäude unter Wasser stehen (hallo Regengott!!). Zusammen mit einer deutschen Studentin unternehmen wir einen Bootsausflug zu den heissen Quellen auf der grössten Seeinsel. Dort sprudelt kochend heisses Wasser aus Gesteinsspalten, die einheimischen Kinder kochen Maiskörner darin. Unterwegs sehen wir Krokodile, ein Nashorn (die durchstreifen in der Nacht auch das Campingareal!) und Fischadler. Unser Bootsfahrer zeigt uns auch die Nistplätze der vielen Wasservögel hier und wir können fasziniert zuschauen, wie ein Krokodil sich einen zu tief auf dem Busch gelandeten Kranich schnappt und ihn unter Wasser zieht! Daraufhin werden die Fischerruten ausgepackt und auch wir versuchen unser Glück mit „aus dem Wasser ziehen“: an diesem Ort wimmelt es von Seebarschen, wohl wegen all der nistenden Vögel, und die Fische beissen wie wild! Leider sind die meisten zu klein für eine anständige Grillade und so entlassen wir die meisten wieder in die Freiheit… am Schluss reicht es dann aber doch für einen Znacht. Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir weiter, erspähen in der Nähe von Nakuru seltsame Hügelformationen und stossen auf der Suche nach einem Weg dahin auf eine spektakulär gelegene Lodge am Rande eines riesigen erloschenen Vulkankraters. Wir gönnen uns ein feines Mittagessen hier und fahren dann weiter, erklimmen das Rift ein weiteres Mal und fahren direkt in eine Regenwand rein. Es giesst wie aus Kübeln als wir uns bei den Thompson Wasserfällen einquartieren; – so langsam zehrt das kalte Regenwetter an unseren Nerven! Am Morgen klart es wieder auf und dank einem frühen Start haben wir freie Sicht auf den knapp 5‘000 Meter hohen Mt. Kenya. Aber schon um zehn Uhr ziehen wieder Wolken auf und wir entscheiden uns für den direkten Weg nach Nairobi um danach Richtung Küste und Strand an die Wärme zu fahren. Die letzten 30 Kilometer fahren wir auf einer sechsspurig ausgebauten Autobahn, aber zu unserem grossen Erstaunen müssen wir so zirka alle drei Kilometer voll runterbremsen, weil ein Fussgängerstreifen über die Autobahn führt und die mit enorm groben Schwellen (Speedbumps) abgesichert sind…! Kenia ist ja berühmt für all seine Speedbumps, aber hier übertreiben sie es nun wirklich ein wenig 😉 Zurück im Jungle Junction Camp trauen wir unseren Augen kaum: bei unserem letzten Besuch vor gut zwei Wochen waren wir nahezu die Einzigen hier und jetzt finden wir kaum einen Platz um unser Auto zu parkieren, so voll ist es hier! Innert kurzer Zeit sind wir in nette Gespräche verwickelt und lernen immer mehr interessante Leute kennen. Am Abend stehen alle zusammen zum Biertrinken und quatschen, es wird viel gelacht und es herrscht eine lockere Stimmung hier, trotz dem Wetter… Die nächsten Tage verbringen wir mit Einkaufen, Geldwechseln, Kölbi macht den Service am Cruisie und am Abend kochen wir zusammen mit einer Bieler Familie(!) auf dem Heimweg in die Schweiz nach drei Jahren Namibia und Ralf, einem Deutschen, der bereits seit mehreren Jahren in Afrika unterwegs ist. Dazu gesellen sich immer wieder andere Mitreisende und wir profitieren von all den Infos, die hier zusammen kommen! Nach drei Nächten reissen wir uns dann los und fahren über die Hauptroute Richtung Mombasa, leider vollgestopft mit Lastwagen. So sind wir dann froh, als wir am zweiten Tag auf die Mombasa-Umfahrungs-Piste abbiegen können, die uns direkt an die Tiwi-Beach bringt. Dort treffen wir in der Twiga-Lodge auch unsere südafrikanischen Freunde Bill und Christine wieder, die uns diesen Platz bereits in Sambia empfohlen hatten. Es folgen herrliche Tage am Strand, wir parken unter Palmen direkt davor und täglich kommen der „Mangoman“ mit Früchten und Gemüse und die Fischer mit dem Tagesfang vorbei und wir geniessen die frischen Crevetten und Fische in allen Variationen… Bei Ebbe kann man zu Fuss zu nahen Felsbecken gehen und dort in natürlichen Swimmingpools schwimmen und schnorcheln. Der tropische Fischreichtum ist immens und einmal entdecke ich sogar einen Feuerfisch! Abends sitzen wir meist mit Christine und Bill zum Feierabend-Bier zusammen und ab und zu kochen wir auch gemeinsam. Die beiden sind so interessiert an allem und wir haben viele gute Gespräche, auch über Politik und Südafrika. Beim Adieu-Sagen müssen wir ihnen versprechen, sie zuhause auf ihrer Farm zu besuchen… Nach über einer Woche Tiwi-Beach und einem Besuch in Mombasa zieht es uns dann weiter und wir fahren an die tansanische Grenze.

  

PS: Da wir (wieder einmal…) mit extrem langsamem Internet zu kämpfen haben, verzichten wir auf’s Hochladen der Fotos und werden sie nachliefern, sobald sich diese Situation bessert 😉 ….was hiermit geschehen ist! (21.11.2012)

Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.