Afrika – Schweiz – Südamerika (12.3. – 25.4.2013)

Wieder einmal fliegen wir via Doha zurück in die Schweiz, Qatar Airways bietet halt die mit Abstand günstigsten Flüge an und so fühlen wir uns im supermodernen Doha Flughäfen...Flughafen schon fast heimisch 😉 wenn nur die Klimaanlagen nicht immer so kühl eingestellt wären! Aber das scheint uns ein weltweites Übel zu sein.

Beim Wiedereinchecken in den Zürich-Flug werden wir komischerweise gebeten, an der Seite zu warten – und zu uns gesellen sich nach und nach noch drei weitere Schweizer-Paare: der Flug wurde überbucht und wir sollen doch bitte mit in die Lounge kommen und dort abwarten, bis sich eine Alternative gefunden habe…! Das können nicht alle gleich cool hinnehmen, – aber was bleibt uns anderes übrig als abzuwarten?? Einander im Flugzeug auf den „Schooss“ sitzen funktioniert ja wohl auch nicht… 😉

Fünf Stunden später geht‘s dann weiter; wir fliegen via Rom (wo an diesem AbendFeuertisch gerade die Papstwahlen beginnen) nach Zürich. Unsere Eltern und unseren grosszügigen Gastgeber Res konnten wir inzwischen über unsere Verspätung informieren und so erreichen wir mit unserem Mietauto spät in der Nacht Safnern und können uns so ohne grosse Begrüssung gleich Kölbis Geburtstagschlafen legen (worüber wir nicht unglücklich sind).

Das Wiedersehen feiern wir dann die nächsten Tage und wieder einmal vergeht die Zeit in der Schweiz wie im Fluge. Wir haben uns dieses Mal bewusst auf weniger (dafür aberTreffen mit Bruno intensivere!) Treffen beschränkt und entschuldigen uns hiermit bei all jenen, die wir gerne auch noch gesehen hätten! Beim nächsten Mal dann, versprochen!

unsere Chäferli

im Gramosetto

Kurz nach Ostern, nach drei intensiven und schneereichen(!) Schnee!Wochen fliegen wir schliesslich weiter nach Cartagena in Kolumbien, wo unser Auto Mitte Mai ankommen sollte. Aufmerksame Leser werden sich jetzt fragen: wieso erst Mitte Mai, im letzten Bericht hiess es doch noch 1. Mai…? Tja, leider wurde unser Container wegen eines doofen Patzers eines Bürofräuleins von Transworldcargo (unserer Verschiffungsagentur in Namibia) nicht aufs geplante Schiff aufgeladen! Besagtes „Fröillein“ gab nämlich auf Anfrage der Schifffahrtsgesellschaft Marsk in völliger Unkenntnis der Sachlage und ohne bei uns nachzufragen an, dass wir weder die Batterie abgehängt noch den Tank entleert hätten… was wir beides in weiser Voraussicht gemacht hatten. Der Gipfel ihres Unvermögens jedoch ist, dass sie auf den Bescheid von Maersk, dass in dem Falle unser Container als „gefährliches Gut“ eingestuft und somit erst später transportiert werde, geantwortet hat: „No problem, I understand 100%“ … und all dies eine Woche (!) vor vereinbartem Verschiffungstermin – informiert hat sie uns dann allerdings erst an ebendiesem Termin. Ich erspare Euch wohl besser meine Ausdrücke für besagtes „Bürofröillein“….! Aber nun ja, das ist die Verschifferei… jedes Mal denkt man, man habe jeden Fehler ausgeschaltet – und wieder lernt man was Neues dazu! Nun sind wir ja mal gespannt, was bei der Entladung in Cartagena alles so passieren wird 😉

Cartagena Panorama

Im Laufe des Vormittags landen wir in Cartagena, einer wunderschön erhaltenen Kolonialstadt, die der wichtigste Ankunftshafen ganz Amerikas für den Sklavenhandel war. Hier müssen sich schreckliche Szenen abgespielt haben!Segelschiff

Uns erschlägt aber vorerst mal die Schwüle hier, Wärme gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit. Ein Taxi bringt uns zu Manfreds Gästehaus, wo wir als erstes die Klimaanlage einschalten (obwohl wir doch sonst eher gegen diese Krankmacher sind!). Bald darauf treffen wir dann auch Manfred. Er ist unser Agent hier im Hafen, Deutscher und scheint jeden und alles zu kennen. Genau der richtige Mann für uns also!

Getsemani-ViertelWir besprechen am nächsten Tag den genauen Ablauf des Hafenprozederes und zügeln danach in ein Guesthouse im Getsemani-Viertel, wo wir zentraler an den Sehenswürdigkeiten sind. Cartagena ist touristisch gut erschlossen und gilt bei den Jungen als Party-Town… was sich ab Wochenmitte aber auch auf den nächtlichen Lärmpegel auswirkt. Nun, wir sind wohl nicht mehr die Jüngsten, – aber wenigstens ist es Montags- und Dienstagsnacht ruhig… 😉

Nur die Luftfeuchtigkeit macht uns mehr zu schaffen als wir erwartet haben und so entschliessen wir uns denn – nach ausgiebigen Touren durch Cartagenas wunderschön erhaltene und gepflegte Altstadt und einer Velofahrt durchs Miami-ähnliche Boccagrande – für unseren Spanisch-Sprachkurs ins höher gelegene Quito in Ecuador auszuweichen. Von dort aus können wir auch gleich die Galapagos-Inseln besuchen, ein langgehegter Wunsch von mir und mit dem Auto schlecht bereisbar.Flug nach Quito

Also buche ich via Internet einen Billig-Flug, was jedoch immer an der Bezahlung per Kreditkarte scheitert… ein Telefonanruf bringt schliesslich Klärung: das System erkennt, dass ich mit meiner Schweizer-Karte von Kolumbien aus die Transaktion abschliessen will und vermutet einen Betrugsfall dahinter! Das sind die Tücken unserer modernen, vernetzten Welt mit all ihren Sonnen- und Schattenseiten…. Also hilft uns wieder mal unser guter Freund Res aus der Patsche: er tippt einfach all meine Angaben in seinen Computer in der Schweiz – und schon klappts!

unser ZimmerIn Quito quartieren wir uns im l‘Auberge Inn ein, das einem Westschweizer gehört und gleich auch noch Spanischunterricht anbietet. Das passt doch! Nur ist leider unser Zimmer etwas sehr klein um längere Zeit hier wohnen zu können, deshalb schauen wir uns nach einer anderen Lösung um. Als wir den Besitzer danach fragen, offeriert er uns das grosszügigste Dachzimmer, sogar noch mit Rabatt, weil wir zwei Wochen bleiben wollen. Da schlagen wir sofort zu, vor allem als wir die Aussicht sehen…

11Aussicht auf QuitoQuito gefällt uns recht gut, obwohl wir ja überhaupt keine Stadtmenschen sind. Es ist – ähnlich wie St.Gallen – zwischen Hügeln gelegen, nur etwas grösser! Die Ausmasse der Stadt erkennen wir erst richtig, als wir mit der „Teleferico“, dem Gondelbähnli am Hausberg Pinchincha, bis auf 4100müM fahren. Dass die Luft hier oben dünn ist, haben wir bereits beim Treppensteigen in unser neues Zimmer in der Auberge bemerkt: die Stadt liegt auf durchschnittlich 2850müM, – und Lift gibt‘s keinen! Also machen wir auch auf der Bergstation keine grossen Sprünge, sondern konzentrieren uns mehr auf die Aussicht und geniessen die Ruhe und Natur – und üben gleichzeitig noch ein paar Spanischvokabeln…Mitad del Mundo

An einem freien Tag fahren wir mit dem Autobus (40Rp für 30km) bis zur „Mitad del Mundo“, der Mitte der Welt, sogenannt weil direkt auf der Äquatorlinie gelegen – wenigstens fast: auch Geologen können sich mal vermessen, und so liegt das Denkmal heute halt 200m daneben… 😉 Intinan MuseumDahinter, auf dem „echten“ Äquator gelegen, gibt‘s dafür das viel interessantere Inti-Nan Museum mit Infor-mativem zu den Indigenas von Ecuador (unter anderem zu Schrumpfkopf-Jägern), Schlangen (Anacondas) und natürlich einigen verblüffenden Tricks mit der Äquatorlinie (Strudel im Wasserbecken).13Äquatorlinie

Die nächsten Tage widmen wir uns dann wieder dem Spanischlernen. Irina heisst unsere Privatlehrerin, und mit den je 1-1.5 Stunden Intensivunterricht zusammen mit Hausaufgaben sind unsere Tage schon recht ausgefüllt. Was gut ist, denn in unserer zweiten Woche zeigt sich Quito von seiner regnerischen, kühlen Seite…

Quito InnenstadtDaneben organisieren wir unsere Weiterreise, buchen den Galapagos-Besuch und erkunden die Stadt, die sich für die letzten zwei Tage unseres Aufenthaltes hier dann glücklicherweise von ihrer sonnigsten Seite zeigt.Kirchendächer

Wir ergreifen die gute Gelegenheit und fahren mit der Teleferico noch einmal „zBärg“: Wow, was für eine Aussicht wir nun haben, da der Regen für eine klare Luft gesorgt hat! Die Fernsicht ist gewaltig und wir können uns an den schneebedeckten Vulkangipfeln kaum sattsehen. Die Schneegrenze liegt hier auf etwa 5000müM und in der Ferne können wir südlich Cotopaxides Cotopaxi sogar den Chimbarazo (mit 6310 der höchste Berg Ecuadors) klar erkennen. Mit uns im Gondeli fährt Marcelo, ein Einheimischer mit hoch, mit dem wir uns schnell anfreunden und – in Gespräche über Gott und die Welt vertieft – zusammen bis an den Fuss des Pinchincha wandern auf 4443müM. So können wir unser frischerlerntes Spanisch gleich trainieren, obwohl Marcelo des öfteren nachfragen muss 😉 Aber er ist ein interessanter Gesprächspartner, wohl ein relativ untypischer Ecuadorianer, da er Vegetarier und Nicht-Katholik ist – bei all den Kirchen und Kathedralen hier…!Wanderung mit Marcelo

Oben beim Berg treffen wir denn auch prompt auf den Gläubigen Pablo, der jeden Mittwoch zum Beten hier hoch kommt und mich auch gleich bekehren will…

Da begeben wir uns doch lieber wieder auf den Rückweg und erfreuen uns der tollen Aussicht und angenehmen Gesellschaft von Marcelo, begleitet von den Gebeten Pablos, die noch lange hinter uns her hallen.

So schnell vergeht unsere Zeit hier in Quito und morgen schon werden wir für 10 Tage auf die Galapagos-Inseln fliegen; darüber dann mehr im nächsten Bericht!

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