…nach einem Bummel durchs touristenvolle Dubrovnik (Kölbis Begeisterung hielt sich arg in Grenzen; umso mehr, als wir mit dem Bus, sprich: öffentlichem Verkehr!!! reinfuhren und die Zurückhaltestelle nicht gleich fanden…), fuhren wir bis in den südlichsten Zipfel Kroatiens. Wirklich ein schönes Land für Ferien !
Montenegro beeindruckte uns dann mit hohen Paßstrassen und tollen Aussichten. In einem Bergdorf hielten wir bei einem Bauernhof an um Kä se zu kaufen.
Die Verständigung klappte mit Schweizerdeutsch(??) und viel Gestik(!!) wunderbar und zu meiner Überraschung hingen im „Käsekeller“ mindestens noch 50 getrocknete ganze Schinken…! Natürlich kauften wir auch gleich noch etwas von diesem wunderbaren Rohschinken.
Am nächsten Tag dann der Grenzübertritt nach Albanien. Von anderen Campern hatten wir gehört, dass wildes Campieren mangels Campingplätzen überall möglich sei und die Albaner sowieso ein freundliches Volk… und dies wurde dann auch voll und ganz bestätigt! Überall wurden wir willkommen geheissen, viele -gerade in den Bergen- versuchten sich mit und zu unterhalten obwohl wir gegenseitig kaum ein Wort verstanden… mit den Händen gehts immer ! Ich war allerdings auch erstaunt, wie viele Leute Italienisch sprechen, und die Kinder lernen heute Französisch in der Schule.
Die erste Nacht verbrachten wir an der Beach in einem fast leeren Ferienort an der Küste. Leider alles voller Müll, aber wie sich herausstellen sollte, ist dies eines der Probleme in diesem Land: es existiert keine Müllentsorgung! Alles wird einfach den Hang runter, oder noch lieber in den Fluss geschmissen und irgendwann einmal wirds der Regen dann schon fortspülen….
Dafür ist Albanien definitiv ein Eldorado für alle Offroadfreaks !! Sobald man die dicken rotmarkierten Strassen (auf der Strassenkarte) verlässt und sich für eine dünnere gelbe Nebenstrasse entscheidet, fängt das Abenteuer an! Beschilderungen fallen ganz weg, wir haben jeden, den wir getroffen haben immer wieder nach dem Weg gefragt, weil wir nicht glauben konnten, dass dieser schlecht gewartete Holzerweg wirklich die Strasse sei auf der wir uns seit zwei Tagen wähnten… -aber es war sie!!! Nun ja, mit einer Durchschnitts-geschwindigkeit von fast 20 kmh kommt man auch nicht wirklich vorwärts… -und Kölbi musste immer wieder Fotos für Res Mori schiessen, damit er ihm dann zeigen kann wie toll (?) die Strasse wirklich war…! Aber so haben wir ganz wunderschöne Schluchten durchfahren, waren in einsamen Bergdörfern,- und der Verkehr war erst noch fast gleich Null.
Eine lustige Episode hatten wir eingangs von so einer Strasse: weil wir nicht ganz sicher waren richtig zu sein, fragten wir einen Soldaten nach dem Weg und er bestätigte uns richtig zu sein. Da hörten wir wie sein Kollege im Hintergrund mit ihm schimpfte und er zeigte zu seiner Rechtfertigung auf unser Auto und sagte irgendetwas mit „Macchina“. Also wollte sein Kollege uns wohl diese schlechte Strasse nicht zumuten und den weiten Umweg (der notabene sicher in viel kürzerer Zeit befahrbar gewesen wäre) nicht zumuten…!
Leider setzte wieder schlechtes Wetter ein und bei Regen sind diese Strassen dann nicht mehr wirklich ein Vergnügen. Also zurück an die Küste, wo wir auch eine toll ausgebaute Strasse vorfanden und mehr Infrastruktur. Ganz im Süden gegen Griechenland hin wird fleissig an Touristenhotels gebaut. Nur bei Butrint waren viel dieser Rohbauten eingeknickt und wir fragten uns schon, ob es hier wohl ein Erdbeben gegeben habe… Ein Deutsch-Albaner erklärte uns dann aber, dass dies ein politisches Problem sei… man erhalte legal fast keine Baubewilligung und wenn man dann halt einfach baue und dabei dummerweise der „falschen“ Partei angehöre oder so, werden dann von den „Richtigen“ eben die Bagger aufgefahren und ein Exempel statuiert…. Man sollte meinen bei der Armut in Albanien sollten sie doch einander unterstützen wenn schon einer das Geld hat zu bauen, und nicht sich selber noch die Häuser kaputtmachen wie kleine Kinder…
Griechenland war dann wieder Ferienland pur und wir geniessen die feine Küche und die tollen Strassen und sauberen Buchten mit klarem Wasser, dafür kostet alles ein bisschen mehr und die Griechen jammern natürlich auch über die Wirtschaftslage…
Und wir wollten endlich einen schönen Campingplatz mit guter Infrastruktur zum Wäsche waschen und Blog schreiben und so… es ist Ende Saison und fast alles geschlossen und wir haben echt Mühe einen offenen Platz zu finden! Wir müssen wild campieren, obwohl eigentlich verboten hier…
Es ist wie mit allem: was man hat, das will man nicht und nachher sehnt man sich danach…
Aber jetzt haben wir den Platz gefunden und er ist wunderschön, sogar im Regen noch !