Malaysia und unsere Verschiffung nach Afrika (!) 16.3. – 14.5.2012

Wir haben einen guten Start in Malaysia. Gleich an der Grenze treffen wir auf zwei englische Motorradfahrer, die bereits seit sechs Jahren „on the road“ sind und uns ein paar Tipps geben können. Der Grenzübertritt selber verläuft schnell und reibungslos, auch die Versicherung kriegen wir innert kurzer Zeit. So gerüstet kann ja nichts mehr schief gehen… ausser, dass unser ausgesuchter Übernachtungsort, den wir aus der sehr informativen Homepage von Markus haben (www.littletramp.ch), leider inzwischen abgesperrt wurde. Er wäre auf einer mit einer Brücke verbundenen Insel gewesen… Pech gehabt! Wir suchen in der Umgebung nach einer Alternative und finden sie schliesslich in einem schattigen Waldtal mit Badebach am Fusse eines freistehenden Berges. Am liebsten wären wir ja auf den Berg, den Gunung Jerai, hinauf gefahren, aber wir finden nirgends eine Strasse, die hoch führt. Die sollten wir dann erst in unseren letzten Tagen in Malaysia finden… hier sitze ich jetzt nämlich, geniesse die angenehmen Temperaturen, schreibe diesen Bericht und schaue auf eine wunderschöne Küstenlandschaft runter mit einer über eine Brücke verbundenen Insel… 😉

Am nächsten Tag fahren wir nach Georgetown, hier allerdings über eine grössere, imposante Autobahn – Brücke, die die Insel Penang mit dem Festland verbindet. Wir parken unser Auto auf einem öffentlichen Parkplatz in der Nähe von Parkanlagen und botanischem Garten. Nicht die beste Wahl angesichts des Wochenendes: viele Leute, vor allem chinesischer und indischer Abstammung, kommen zum Entspannen (Inder) und Sport treiben (Chinesen) hierher und sind extrem interessiert an unserer Reise. Ein Unterschied zu den zurückhaltenden Thais, der sofort spürbar wird: in Malaysia haben wir kaum eine ruhige Minute ums Auto rum auf öffentlichen Plätzen und fühlen uns sehr an indische Zeiten zurückerinnert… Das Frühstück am nächsten (Sonntag-) Morgen nehmen wir deshalb gleich drinnen ein! Und machen dann eine Fahrt um die Insel und dann gleich weiter zurück aufs Festland und Richtung Osten, querfeldein in die Berge. Uns gefallen die kleinen Strassen, auch wenn wir uns immer wieder nach dem richtigen Weg erkundigen müssen. Schlussendlich landen wir dann doch auf dem East-West-Highway und halten Ausschau nach „unserem“ Campingplatz im Dschungel, den wir vor 20 Jahren mit dem Töff mal gefunden hatten… wir finden ihn sogar wieder, aber inzwischen hat es die Zufahrt weggeschwemmt, so dass wir einen anderen Platz suchen müssen. Der ist auch schön, hat einen kleinen Bach in der Nähe und Spuren (inklusive Dunghaufen) von wilden Elefanten finden wir auch! Leider kriegen wir keine zu Gesicht… dafür wird es abends richtig schön kühl – kein Wunder: wir befinden uns auf über 1‘000 müM! Der nächste Tag bringt uns dann wieder runter von den Bergen, vorbei an imposanten Wasserfällen und wir bekommen einen ersten Eindruck von der Holzfällerei und den monotonen Palmöl – Plantagen hier in Malaysia… ich schätze, dass über 40% des Landes mit Palmöl – Plantagen bebaut sind, eine für uns Schweizer unvorstellbare Monokultur – Landwirtschaft. Auch für den Besuch des grössten Nationalparks, den Taman Negara, fahren wir bis zum letzten Kilometer durch diese Plantagen. Der Osteingang zum Park wird wenig besucht von Touristen und die Parkwächter wissen nicht so recht was sie mit uns anfangen sollen… So fahren wir dann nach einem gewaltigen Monsungewitter schon am nächsten Tag wieder weiter und suchen uns einen schönen Platz in Cherating an der Ostküste. Dort werden wir am Nordende des Strandes auch fündig und bekommen am dritten Tag Besuch von Overländer – Freunden: Bianca&Florian mit ihrem Landrover, mit dabei ist ein Vorarlberger – Paar mit VW-Bus auf Weltreise. Wir verbringen gemütliche Tage zusammen, schwimmen und schnorcheln, quatschen, backen auch noch Brot und Züpfe in unserem Klapp – Backofen und geniessen am nächsten Morgen das feine Frühstück alle zusammen…

Tagsüber bauen Kölbi und ich auch die Fenster an unserer Kabine aus und wechseln die Moskitonetze. Die alten sind eher grau als weiss und die australischen Zöllner hätten sicherlich keine Freude daran… Zwischendurch sitze ich immer wieder im Internetcafe und telefoniere stundenlang mit Stefan Grünig von der Descom in Safnern. Er ist unser rettender Engel als Computer – Fachmann und legt uns zuliebe wegen der Zeitverschiebung Frühschichten morgens um fünf ein, um unseren Computer wieder zum Laufen zu bringen, nachdem ich ihn mit einer dummen Aktion lahmgelegt habe… nochmals herzlichen Dank dafür!!!

Und den Computer brauchen wir momentan wirklich dringend: so langsam geht unsere Zeit hier in Südostasien dem Ende entgegen und wir wollen unsere Verschiffung nach Australien zum Laufen bringen, nachdem wir ja inzwischen unser Jahres – Visum bekommen haben… und das geht übers Internet halt schon gäbig (denken wir zumindest noch). Wir sind ja immer noch in Kontakt mit der „the Freight“ – Agentur in Bangkok, die uns eine RoRo (Roll on/Roll off) – Verschiffung in Aussicht gestellt hat. Nun möchten wir gerne ein Verschiffungsdatum haben, damit wir unsere restliche Zeit hier planen können. Unser Erstaunen ist gross, als wir – nach etlichen Mails – herausfinden, dass das vorgeschlagene Datum uns nach Neukaledonien führen würde…! Wir möchten doch aber nach Australien…! Dazu kommt, dass eine Konkurrenzfirma uns mitteilt, dass sie momentan nirgends Platz auf einer RoRo – Verbindung buchen könne… die Nachfrage bei „unserer“ Firma ergibt, dass eine Buchungsanfrage laufe, sie aber noch keine definitive Zusage hätten… ein bisschen unsicher, um 1‘500 km nach Bangkok zurückzufahren! In der Zwischenzeit fahren wir nach Melaka und parken da zwei Nächte neben dem MAN – Laster von Stefan&Petra. Wir tauschen Infos, erkunden die schöne Altstadt und machen zusammen mit ihrem Hund Mandu eine nächtliche Wanderung dem Fluss entlang. Darauf erfahren wir via Email, dass auch Brigitta&Paul hier sind und im ApaKaba (einem gemütlichen Guesthouse mit schönem Garten) stehen und am Putzen für ihre Australien – Verschiffung sind. Da wechseln wir zu ihnen, machen ein wenig „Sympathie-Putzen“ 😉 an unserem Cruisie und kümmern uns weiter um unsere Verschiffung. Wir haben inzwischen auch einen uns empfohlenen Agenten in Fremantle/Perth angefragt, wieviel uns das Ausladen unseres Autos an Hafengebühren auf Australien – Seite denn kosten werde…

Brigitta&Paul sind uns in dieser nervenaufreibenden Zeit mit allen möglichen Anfragen an die verschiedensten Agenten in unterschiedlichen Häfen eine unerschöpfliche Quelle an Hilfe und Informationen auf unserer Odyssee durch alle unsere Stadien von himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt. Die Verschifferei erweist sich als sehr nervenzehrend und undurchsichtig.

Zwischendurch fahren wir mal ein paar Tage weg. In Kuala Lumpur treffen wir uns mit Conny&Boris zu einem Nachtessen mit seinen zu Besuch weilenden Eltern. Wir wollen unbedingt ihren kleinen Nico sehen, mit dem Conny bei unserem letzten Treffen in Vientiane ja noch schwanger war! Wie immer sind die zwei sehr gastfreundlich und völlig relaxed, wir verbringen einen schönen Abend zusammen! Zum Übernachten fahren wir noch zu einem Parkplatz gleich bei den Petronas – Twin – Towers, die vor allem nachts besonders eindrucksvoll sind. Nach einem kurzen Besuch am nächsten Morgen in den Shopping – Malls (absolut nicht unser Ding) und in der Petronas – Science – Ausstellung verlassen wir das pulsierende, voll klimatisierte KL eher fluchtartig. Wir sind definitiv keine Grossstadt -Menschen!

In Fraser Hill geniessen wir das kühle Höhenklima, putzen an unserem Auto für die Australien – Verschiffung und lernen etliche Malaiien und – wegen ihrem Nowruuz/Neujahrsfest – auch viele Exil – Iraner kennen. Es ist doch eher die Mittel- und Oberschicht, die sich Ausflüge in die Hillstations leisten kann.

Am Montag fahren wir dann zu Mr. 1$, einem Verschiffungsagenten in Port Klang und verlassen den Ort mit einem fixen Verschiffungstermin und einem guten Bauchgefühl. Nur noch 10 Tage und dann wird unser Cruisie in einen Container nach Fremantle verladen! Jetzt müssen wir aber zurück nach Melaka um Brigitta&Paul zu trösten: irgendwie hat ihre Agentur ihre Buchung verschlampt und sie können jetzt doch noch nicht aus Singapur verschiffen wie geplant… Ich muss es noch einmal erwähnen: – auch wenn wir ja in den „Ferien“ sind – es gibt nichts Schlimmeres als das Organisieren von Verschiffungen auf Reisen!

Natürlich kommen wir freudestrahlend in Melaka an (wir haben unsere Buchung ja fixiert…), als uns kurz darauf ein Mail erreicht, wo uns unser Agent in Fremantle dringend von einer Container – Verschiffung abrät und uns die dabei entstehenden Entladekosten auflistet: 750 A$ (=SFr) nur um den Container mit dem Gabelstapler aus dem Schiff zu transportieren… und, und, und!!! Irgendwann in der nächsten halben Stunde hat‘s bei uns wohl Klick gemacht, der Schalter ist umgefallen… Kölbi schaut mich an und fragt: wie wichtig ist Dir – oder uns – dieses Australien eigentlich??? Wir machen mal einen gröberen Kostenüberschlag… ich meine, wir wussten ja, dass Australien teuer ist und wird… und schliesslich waren wir ja vor 20 Jahren schon ein halbes Jahr dort… und dann die unmögliche Forderung nach einem absolut sauberen Auto bei der Einreise… inklusive möglichen Nachreinigungskosten, die astronomische Höhen erklimmen können… und wollen wir wirklich über 50‘000 Franken ausgeben für nicht mal ein Jahr…?

Wir schlafen noch mal drüber, aber eigentlich steht unsere Entscheidung schon fest: wir machen wieder mal eine Planänderung: im Grunde reizt uns Afrika noch mehr als Australien! Vor allem, seit uns Brigitta&Paul dermassen vom südlichen Teil mit seinen Nationalparks und wilden Tieren vorgeschwärmt haben… Irgendwie bin ich wie elektrisiert beim Gedanken an „mein“ geliebtes Afrika… – hoffentlich kann ich Kölbi ein wenig damit anstecken!

Aber nun geht die ganze Informationsbeschaffung von neuem los: wann, wie, wieviel, mit wem verschiffen wir denn nun – und von wo? Gut, dass wir all die Agenturadressen schon haben… und dank Thomas&Andrea noch eine aus Penang dazu. Die wollen wir ja erst gar nicht anfragen, aber Paul drängt uns (zum Glück!) fast ein wenig dazu.

Erst mal wollen wir unsere Situation neu überdenken – und welcher Platz ist da besser geeignet als unser geliebtes BangNiang in KhaoLak?! Zurück nach Thailand mit seinen zurückhaltenden, freundlichen Menschen, dem feinen Essen (wobei wir die malaiische Küche auch sehr lieben!) und den tollen Massagen am Strand…! Nach nur drei Fahrtagen schlagen wir unser Vorzelt neben Brigitte&Edy auf, die auch noch hier sind mit ihrem „Robusto“. Es wird ereignisreiche Zeit hier… für zwei Nächte quartieren wir uns im nahen Thupthong – Guesthouse ein, damit wir endlich mal die Kabine vom Auto nehmen können um sie gründlich zu reinigen und zu flicken. – Was wir ja eigentlich wegen Australien geplant hatten, aber auch so eine gute Idee ist, da die Kabine schon seit längerer Zeit verdächtig knackt in den Kurven… also tragen wir unseren gesamten Hausrat ins Hotelzimmer, lösen die Kabine, putzen und flicken sie, auch Wassertanks und – Leitungen… überall hat sich eine Menge Dreck und Staub angesammelt und wir sind froh, dass der Cruisie nur noch sauber genug für uns sein muss und wir ihn nicht komplett zerlegen müssen! Wir kommen flott voran und sind am Nachmittag des zweiten Tages bereits wieder am Einräumen, als plötzlich die Hotelmanagerin angerannt kommt und aufgeregt von Erdbeben und Tsunami spricht und wir sollten doch im Internet nachschauen! Irgendwie kapieren wir die Situation erst nach etwa einer Viertelstunde: es muss bei Sumatra ein starkes Erdbeben gegeben haben und es werde wohl eine Tsunami – Warnung geben… wir sollen sofort wegfahren hier und uns in Sicherheit bringen! Schnell räumen wir die wichtigsten Dinge ins Auto und fahren die paar Meter zum Strand zu Brigitte&Edy, damit auch sie Bescheid wissen. Bereits kommen uns die ersten Leute entgegen, die sich offensichtlich auch in höhere Lagen begeben wollen. Jetzt sind wir alle froh um die vielen Evakuations – Hinweistafeln, die uns den Weg in die Hügel weisen. Alle Leute, Thais wie Touristen, streben den Hügelzonen entgegen. Viele zu Fuss, zum Teil nur in Badetücher gehüllt, andere auf Motorrädern und hinten auf den Pickups. Überall ernste, besorgte Gesichter, aber alles verläuft ruhig, nur bei den Thais erkennen wir hie und da den Schrecken, die Panik von bereits Erlebtem in ihren Augen. Kaum haben wir die Anhöhe erreicht, gehen auch die offiziellen Tsunami – Warnsirenen los. Gut, dass wir so früh gewarnt wurden vom Hotel! Ab jetzt heisst es warten… Bald schon gibt es erste Informationen, es sind jetzt viele Thais mit Funkgeräten vor Ort. Die erste Flutwelle wird in zwei Stunden erwartet, aber es habe noch Nachbeben gegeben. Wir kümmern uns erst einmal um Trinkwasser, denn das haben wir in der Eile vergessen einzupacken und die Wassertanks sind natürlich auch noch leer! Normalerweise wären ja gerade wir mit unserem Campingauto am besten gerüstet für solche Situationen, – nur ausgerechnet heute nicht! Wir können welches in einer kleinen Pizzeria in der Nähe kaufen und dort verteilen sie erst noch gratis Pizza an alle Wartenden! Die Ruhe und Geduld rundherum ist beeindruckend, viele sitzen zusammen und schwatzen. Um sechs wird es ja bereits dunkel und so ab sieben Uhr beginnen viele Thais sich wieder auf den Weg runter zu machen. Die mit den Funkgeräten sagen uns, die Flutwelle habe Phuket bereits erreicht, sei aber unbedenklich gewesen und wir sollten noch bis etwa acht Uhr abwarten. Wir befolgen ihren Rat, obwohl wir uns nach all der Putzerei verschwitzt, dreckig und hundemüde fühlen. Die Fahrt zurück zum Hotel führt uns durch ein gespenstisch dunkles und verlassen wirkendes BangNiang. Im Hotel drängt uns die Managerin dann, aus Sicherheitsgründen ein Zimmer im obersten Stock zu beziehen (obwohl das eigentlich viel teurer wäre). Und kurz darauf hören wir über die Sirenen die Tsunami – Entwarnung; sie wird in verschiedenen Sprachen durchgegeben, sogar auf Deutsch!

Auf uns hat diese Tsunami – Evakuation einen gut organisierten Eindruck gemacht, wir fühlen uns dadurch am Strand auch die nächsten Nächte sicher. Wie wir erfahren, sind sogar Patrouillen unterwegs gewesen um sicher alle Leute zu evakuieren und Plünderungen vorzubeugen (wobei das hier unter Buddhisten fast nicht vorkommt, in unserem Hotel blieben in der Aufregung auch alle Türen offen!).

Die nächsten Tage widmen wir uns wieder intensiv der Verschiffung, bekommen Offerten aus Klang und Singapore, die wir beide eher teuer finden. Am Freitag kommt endlich ein preiswertes Angebot aus Penang, aber wir müssen unbedingt persönlich vorbeikommen, um die Anzahlung für den Container zu machen… und zwar schnell, weil die Preise im Mai steigen werden! Also wird doch nichts aus erholsamen Strandferien in BangNiang und schon am nächsten Morgen verabschieden wir uns von Brigitte&Edy und all den liebgewonnenen Thais hier. Es ist Saisonende und es wird ruhig hier, viele Beizli schliessen zu. Und seit der Tsunami – Warnung sind merklich weniger Touristen da; schade eigentlich, dass wir ausgerechnet jetzt schon fahren müssen! Pünktlich am Montagmorgen stehen wir im Büro der Cakrashipping und werden von Herrn Yeap freundlich willkommen geheissen. Er erklärt uns das Prozedere, unter anderem will er wissen wo wir unser Auto aufhängen können für den Kran… Kran? was für ein Kran? Nun ja, um den Open Top Container zu beladen… – aber deshalb wollen wir ja gerade den offenen Container, damit wir reinfahren können! Wie sich herausstellt, hat der 20 Fuss Open Top Container eine Einfahrtshöhe von nur 2.58m und unsere Kabine braucht 3m; etwas, das bisher noch keinem anderen Agenten aufgefallen ist…! Also zerschlägt sich auch diese Option und wir beschliessen, unsere Kabine runterzunehmen und dafür einen 40 Fuss geschlossenen Container zu buchen. Herr Yeap bringt uns zum Schreiner, der das Holz für unser Gestell zuschneidet und fasziniert zuschaut, wie schnell und effizient Kölbi das Ganze dann zusammenbaut. Danach wird es „fumigated“ (desinfiziert) und in Einzelteile zerlegt im Büro von Herrn Yeap bis am nächsten Dienstag, dem Container – Beladetermin, zwischengelagert.

Das gibt uns ein paar Tage Zeit um in die Cameron Highlands zu fahren, einem Tee- und Gemüseanbaugebiet in den Bergen auf über 1300 müM. Leider regnet es häufig da oben, aber ich geniesse die angenehme Kühle, während Kölbi schon richtig am Frieren ist und ständig mit seiner dicken Jacke rumläuft… was will er dann in der Schweiz machen??! Kaum fahren wir wieder runter ins Tiefland, fange ich wieder an zu schwitzen… die Luftfeuchtigkeit ist extrem hoch in Malaysia, und obwohl die Temperaturen selten über 33°C klettern, empfinde ich es heisser und unangenehmer als damals in Lybien, wo wir teilweise über 40°C hatten.

Beim Mittagessen in TanahRata lernen wir noch Mathieu, einen französischen Motorradfahrer kennen, der nach einer Verschiffungsgelegenheit nach Indonesien sucht. Als wir ihm Capetown anbieten, ist er einen kurzen Moment versucht, das Angebot anzunehmen… schlussendlich ist es ihm dann aber doch zu kurzfristig. Wir machen aus uns in Penang nochmals zu treffen und fahren bei strahlend schönem Wetter die kurvenreiche Süd – Strecke den Berg wieder runter. In Taiping verbringen wir einen lustigen Nachmittag an der Parkstrasse, die einem schönen Teich entlangführt. Wir bekommen Besuch von interessierten Malaiien, von Journalisten (die unser Auto dann in der Zeitung bringen), einem Hochzeitspaar, das den Cruisie für seine Hochzeitsfotos (miss-)braucht und auch von einem Schweizer Paar, Heidi&Reini, die schon seit 26 Jahren auf Koh Samui in Thailand leben. Es wird ein unterhaltsamer Abend zusammen, sie haben viel zu erzählen aus ihrem reisefreudigen Leben, das sie bereits in den siebziger Jahren mit ihrem eigenen Auto nach Indien und Nepal gebracht hat. Sie erzählen uns auch von der engen Strasse, die auf den Gunung Jerai hoch führt und damit entscheiden wir uns, die letzten beiden Tage vor der Verschiffung hier oben zu verbringen. Wir dürfen im schicken Resort auf dem Parkplatz stehen und gehen dafür im Restaurant essen, wo wir unter anderem ein äusserst reichhaltiges „Steamboat“ probieren. Es ist wie unser Fondue chinoise, aber reichhaltig bestückt mit Meerfrüchten, Fisch und Fleisch und verschiedenem Gemüse und zweierlei Bouillon… – es würde bestimmt für eine ganze Familie reichen!

Am 23. April fahren wir zurück nach Penang, beziehen ein Zimmer im Hotel Hong Ping (unser erstes seit dem Trekking in Nepal!), wo die Hotelbesitzerin unseren Cruisie bereits aus der Zeitung kennt… und fahren unser Auto noch zum Reinigen; wir wollen schliesslich einen „sauberen Eindruck“ machen in Südafrika! Dann heisst es Rucksack packen und die letzten Vorbereitungen treffen für‘s Containerladen. Am Dienstagmorgen fahren wir zu Herrn Yeap, laden das vorbereitete Holz für unser Gestell ein, bezahlen die Verschiffung (knapp 3000 Franken) und lernen den Verantwortlichen für die Zollabfertigung kennen. Es ist ein ziemlich ausgeflippter Typ, Anhänger eines indischen Gurus und hat ständig irgendwelche Sprüche und Lebensweisheiten auf Lager. Zusammen fahren wir nach Butterworth auf‘s Festland zu einer Halle. Wir beginnen mit der Demontage unserer Kabine vom Auto, werden aber schon kurz darauf unterbrochen als der Camion mit dem Container einfährt. Wow! – so ein 40 Fuss High Cube Container hat schon eine imposante Grösse!!! Er wird abgestellt und Kölbi fährt erst unseren „nackten“ Cruisie in den Container, der da gut festgezurrt wird. Danach mit Hilfe des Gabelstaplers und vieler Nerven (es ist eng, heiss und stickig im Container!) wird auch noch die Kabine auf dem Holzgestell hineinmanövriert, festgezurrt und abgeschlossen. Ein paar letzte Fotos und dann: „gute Reise, liebes Zuhause….!“

Wir aber gehen mit unseren Helfern fein essen puttygen ssh , werden vom Guru-Fan sogar eingeladen und geniessen danach die kühle Dusche im Hotel. Unser Agent hat uns für den nächsten Vormittag den Bus nach Kuala Lumpur reserviert, weil aber das Carnet de Passage noch nicht ausgestempelt wurde, lassen wir den sausen und warten auf die Zollabfertigung. Am Mittag halten wir das Dokument glücklich in den Händen, am glücklichsten scheint Herr Yeap zu sein, der uns sogar noch zu einem tollen chinesischen Mittagessen einlädt. Wir bedanken uns mit einem Schweizer Sackmesser bei ihm und wissen uns um einen Freund reicher. Der Nachmittagsbus bringt uns dann gerade richtig zum Nachtessen nach Kuala Lumpur. Nach einer letzten Nacht in Malaysia besteigen wir am 26. April voller Vorfreude auf unsere Familien und Freunde das Flugzeug in die Schweiz, wo wir die Zeit bis zur Ankunft des Containerschiffs in Capetown verbringen wollen. Dies wird wohl bis Pfingsten dauern….

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